Zuletzt aktualisiert: April 2020
Auf geht’s mit dem Bulli nach Schottland! Aber wie?
Mit der Fähre nach Dover, England? Oder lieber gleich bis Newcastle, also fast schon Schottland? Und was ist mit dem Eurotunnel?
Ich habe diese drei Möglichkeiten mit dem Auto bzw. VW-Bus nach Großbritannien zu kommen unter die Lupe genommen und gebe dir hier einen kleinen Überblick über die Kosten, die Fahrtzeiten und die jeweiligen Vor- und Nachteile.
Wichtig: Die Preise sind jeweils Beispiele! Je nach Tag und auch Uhrzeit kann es deutliche Abweichungen (leider meist nach oben) geben. Meine Preisbeispiele beziehen sich außerdem auf die Maße eines VW-Bus, d.h. mit kleinem PKW kann es günstiger werden, mit Wohnmobil wird es etwas teurer.
Ganz am Ende stelle ich außerdem noch kurz den Campingplatz in der Nähe von Dover und Dünkirchen vor, auf dem wir unsere Nacht vor der Überfahrt verbracht haben.
Fähre Dover – Calais / Dünkirchen
Nach diversen Preisvergleichen, habe ich mich dazu entschlossen die DFDS Fähre nach Dover zu nehmen.
Die einfache Fahrt kostete 66€ (Auto <2,20m x 6,00m + 2 Personen) Hin- und Rückfahrt haben zusammen 132 Euro gekostet. Die reine Fahrtzeit beträgt ca. 1,5 Stunden. Buchen kann man bequem über die Homepage von DFDS*.
Als Abfahrtsort habe ich Dünkirchen gewählt, da es von dort noch einmal ein paar Euro günstiger war (Je nach Abfahrtszeit ist mal Calais und mal Dünkirchen etwas günstiger – da die beiden Orte so dicht beisammen liegen, macht der Abfahrtsort letztlich keinen großen Unterschied)
Je nach Abfahrtszeit kann der Preis aber noch deutlich nach oben variieren. (Aber auch günstigere Tarife sind durchaus möglich) Am Wochenende sind die Preise z.B. deutlich höher als unter der Woche.
Die aktuellen und individuellen Preise für die Strecke Calais – Dover kannst du direkt hier bei DFDS checken.*



Außerdem besteht die Möglichkeit ein Flexiticket zu buchen, was ebenfalls einen Aufpreis kostet. Vorteil hierbei ist, dass Umbuchungen kostenlos sind und man bis 72 Stunden vor und nach der Abfahrt volle Flexibilität hat – wenn man die Fähre beispielsweise verpasst, kann man einfach die nächste nehmen. Auch 3 Tage früher oder später abreisen wäre damit kein Problem.
Ich habe mich aber entschieden etwas Geld zu sparen und die Fähre nach Dover mit einem fixen Abfahrtzeitpunkt zu buchen. Für den Rückweg von Dover nach Calais ebenso.
Übrigens könnte man das Ticket auch direkt am Hafen kaufen, was ich allerdings nicht empfehlen kann, da die Tickets dann erheblich teurer sind. Zudem kann es natürlich sein, dass man warten muss, weil kein Platz mehr auf der nächsten Fähre frei ist.
(Zur Info: neben DFDS bietet auch P&O eine Fährverbindung zwischen Dover und Calais – bei P&O lagen die Preise bei meinem Vergleich aber minimal höher, was nicht heißt, dass das immer so sein muss)
Fähre Amsterdam – Newcastle
Eine weitere Möglichkeit mit dem VW-Bus nach Schottland zu gelangen ist die DFDS Fähre von Amsterdam nach Newcastle. Newcastle liegt ca. 170 km südlich von Edinburgh – also ziemlich dicht an der schottischen Grenze.
Die aktuellen und individuellen Preise für die Strecke Amsterdam – Newcastele kannst du direkt hier bei DFDS checken*.
Die Fahrtzeit beträgt hier ca. 15 Stunden und da die Fähren über Nacht fahren, muss man bei dieser Route eine Kabine hinzubuchen. Dadurch sind die Kosten relativ hoch. Als ich diese Möglichkeit für unseren Reisezeitraum durchprobiert habe, lagen die Kosten am Ende bei über 700 Euro für Hin- und Rückfahrt.
Das war mir schlicht zu teuer. Klar, man spart pro Tour viel Zeit (insbesondere da man über Nacht fährt) und mindestens 600km einfache Fahrtstrecke. Für die deutlich über 500 Euro, die es mehr kostet, kann ich allerdings verdammt weit fahren.
Rechenbeispiel mit sehr großzügigen Zahlen:
2 x 600km = 1200km
9l Verbrauch/100km
Dieselpreis von umgerechnet 1,40€
-> = Kosten von ca. 150€
Nach Überschlag dieser Rechnung habe ich mich also für beide Richtungen für die Strecke Dover – Calais entschieden, auch wenn man so natürlich erst einmal länger unterwegs ist bis man überhaupt in Schottland ankommt.


Durch den Eurotunnel nach Großbritannien
Aber nicht nur diverse Fähren führen nach Großbritannien, sondern auch der Eurotunnel. Diese Möglichkeit möchte ich dir natürlich nicht vorenthalten.
Der Eurotunnel führt von Calais nach Folkstone (ca. 10km südwestl. von Dover) und ist insgesamt ca. 50 km lang. Die Fahrtzeit mit dem Zug beträgt gerade einmal 35 Minuten – damit ist der Autozug durch den Eurotunnel deutlich schneller als die Fähre.
Auch hier schwanken die Preise stark, liegen aber insgesamt höher als bei der Fähre Calais – Dover. Für Hin- und Rückfahrt muss man zusammen mindestens 230 Euro rechnen – meistens liegt der Preis aber höher (z.B. wenn man morgens nach 8 Uhr abfahren möchte ;))
Auch hier ist eine Fahrt ohne Vorbuchung möglich, was aber mit erheblich höheren Kosten und häufig einer Wartezeit verbunden ist.
Fazit – Newcastle, Dover & Eurotunnel
Alle drei Möglichkeiten nach England bzw. Schottland zu kommen, haben Vor- und Nachteile.
Die Fähre nach Newcastle* – also fast direkt nach Schottland – ist die teuerste Variante. Gleichzeitig spart man hier aber Zeit und viele Kilometer. Außerdem bekommt man so die Gelegenheit einmal eine Nacht auf See zu verbringen – auch nicht schlecht!
Die Fährverbindung Dover – Calais* ist die preisgünstigste Variante (auch wenn man die Benzinkosten von Dover nach Schottland noch oben drauf rechnet) Die Fahrtzeit von 1,5 Stunden ist überschaubar. Der Nachteil ist natürlich, dass man noch lang nicht in Schottland ist, wenn man von der Fähre fährt.
Der Eurotunnel schließlich konnte mich nicht überzeugen. Im Vergleich zur Fähre nach Dover ist er mir einfach zu teuer. Da spielt auch die Zeitersparnis keine Rolle. Ich persönlich finde es zudem wenig reizvoll eine halbe Stunde mit einem Zug durch einen Tunnel zu fahren. Die Aussicht von Bord auf das Meer ist mir da 100 Mal lieber. Für Leute, die unter Seekrankheit leiden, mag das aber ganz anders aussehen 😉


Ich habe mich letztlich für die Fähre nach Dover entschieden – einmal aus Kostengründen und außerdem konnten wir unsere Tour so mit dem Besuch von Freunden in London verbinden. Aufgrund der Zeitkomponente finde ich die Fähre nach Newcastle aber eine sehr gute Alternative.
Campingplatz bei Dünkirchen
Um ganz entspannt bei der Fähre anzukommen, habe ich uns für die Nacht vor unserer Abfahrt nach Dover einen Platz auf dem Campingplatz Camping Des Dunes reserviert.
Wir hatten dort eine eigene Parzelle mit Wasser und Strom, die komplett von einer Hecke eingefasst war. Der Platz hat außerdem direkten Zugang zum Meer (man muss allerdings schon ein paar Meter laufen) und liegt nur 20 Fahrminuten vom Fährterminal in Dünkirchen (zum Fährterminal Calais ca. 30 Minuten) entfernt. Für unsere Zwecke also perfekt.
So ging der Urlaub mit einem Spaziergang Richtung Meer los, das wir freudig begrüßt haben.
Ausstattung: Strom, Wasser, Duschen inklusive
Kosten pro Nacht: Fahrzeug ca. 6 € / Erw: ca. 6,50 € / Kind: ca. 3,50 € / + Reservierung: 3,50 €
Homepage: Camping-des-dunes.com




Anja
Hallo Anja,
vielen Dank für den interessanten Beitrag.
Wir haben die Fähre Dünkirchen-Dover genommen und am Vorabend auf dem Parkplatz der Fähre übernachtet. Dort haben wir gut und ruhig übernachtet, allerdings mit einem Kastenwagen. Vom Parkplatz ist man in nur 2 Minuten beim Einchecken.
Gruss
Tenby
Hallo,
danke für deinen Kommentar und den guten Tipp! 🙂 So ist man wirklich noch viel schneller an der Fähre!
Hallo Tenby,
wie ist denn die Adresse von dem Parkplatz? Ich plane gerade unsere Reise und wir würden dort auch noch einige Stunden schlafen.
Gruß
Max
Hallo Maximilian,
wenn du in die Satellitenansicht gehst, siehst du links neben der Zufahrt zur Fähre einen Parkplatz. Der Google Code lautet: 258W+GV Loon-Plage, Frankreich (wenn man die „normale“ kopierte Adresse eingibt, kommt man leider woanders raus)
Ich denke, dass Tenby diesen meinte (Falls nicht bitte korrigieren :D)
Liebe Grüße und einen großartigen Urlaub!
Anja
Danke für deinen Reisebericht und die Vergleiche für die Überfahrt. Wir planen gerade unsere Reise und deine Berechnungen und Berichte sind eine große Hilfe!
Liebe Barbara,
das freut mich wirklich!
Ich wünsche euch eine wundervolle Reise!
Liebe Grüße, Anja
Hallo liebe Anja,
Sag mal Deine Routenplanung ist ganz toll. Wie bekommst Du das in Google Maps hin, mit diesen Symbolen etc. Kannst Du mir das bitte verraten. Ich möchte uns auch gerne so eine Karte mit all unseren Zielen für Schottland machen.
Gruss Mel
Hallo Mel,
die Symbole findest du, wenn du eine Markierung zu deiner Karte hinzufügst, dann auf „bearbeiten“ -> „Stil“ -> Dort kannst du die Farbe und das Zeichen vom Symbol ändern.
Da ich das echt schlecht erklären kann, habe ich hier mal noch einen Link für dich, wo es wirklich gut und mit vielen Screenshots erklärt wird. -> https://falubeli.com/wie-du-deine-eigene-reisekarte-mit-google-maps-erstellst-schritt-fuer-schritt-anleitung/
Ich hoffe das hilft 🙂
Liebe Grüße
Anja
Hallo Anja, eine wirklich tolle, hilfreiche Seite hast Du hier! Wir werden auch mit dem Bulli nach Schottland fahren und haben uns Dank Deines Artikels für die Fähre nach Dover entschieden.
Wie zahlst Du denn die Mautgebühren? Wollten uns eigentlich online registrieren, jedoch steige ich da nicht ganz durch. Man soll eine Registrierungsnummer angeben, ja woher bekomm ich die?
In bestimmten Shops soll man wohl auch zahlen können, weißt Du wie das abläuft?
Ja oder aber per Telefon, bin mir aber nicht sicher, ob ich dann wirklich alles verstehe.
Und wie ist das mit der Emission Charge, dachte die ist nur in London zu zahlen?
Gar nicht so einfach. Hoffe Du hast ein paar Tipps.
Liebe Grüße und vielen Dank:)
Jessica
Hallo Jessica,
vielen Dank für deinen lieben Kommentar 🙂
In Großbritannien gibt es für PKW keine Maut-Gebühren. Ausnahme ist ein kleiner Abschnitt auf der M6 & einige Tunnel – da gibt es aber vor Ort eine Mautstation. Wir sind komplett ohne Maut überall hingekommen. Es gibt allerdings eine Gebühr für LKW – vielleicht kommt da die Verwechslung her. Dich irgendwo registrieren, musst du nur, wenn du nach London fahren möchtest. Also eigentlich alles ganz easy 😀
Ich wünsche euch ganz viel Spaß auf der Insel 😀
Liebe Grüße
Anja
Hallo,
informative Webseite. Danke :).
Ich überlege mir gerade auch mit meinem VW Bulli die Fähre nach Dover zu nehmen.
Ich sehe aber, dass du den Bulli als PKW gebucht hast (was auch wesentlich günstiger ist). Allerdings gibt es auf der Webseite von Dfds auch die Kategorie Kleinbus/Transporter – was ja beim Bulli eigentlich auch der Fall ist… Allerdings ist diese Kategorie wesentlich teurer. Hattest du denn Probleme mit der PKW Kategorie beim Einchecken?
Danke 🙂
Hallo,
die gleiche Überlegung hatte ich vorher auch 😉 Ich bin dann einfach nach den Maßen gegangen und habe die größere PKW Variante gebucht (2,20m x 6m). Es gibt auch noch eine für kleinere PKW. Letztlich ist ein VW-Bus ja ein PKW.. viele fahren den schließlich auch einfach als Familienauto. Probleme beim Einchecken oder ähnliches gab es nicht.
Liebe Grüße 🙂
Anja
Hallo Anja.
Wir wollten auch gerade den Bus so buchen wie du, als PKW, haben allerdings bevor wir deinen Artikel gelesen haben bei DFDS angerufen und dort sagte man uns wir müssen einen Kleintransporter buchen ? Wir haben allerdings einen VW Bus der genau in die Maße DS größeren Pkws passt. Gab es tatsächlich keine Probleme ?
Liebe Grüße und danke für deinen Beitrag!
Viktoria
Hallo Viktoria,
bei uns gab es tatsächlich keinerlei Probleme. Ein VW-Bus passt doch auch super in die Kategorie PKW mit max. 2,20 Höhe und 6m Länge. Es gibt auf der Strecke Dover-Calais sogar noch eine größere PKW Kategorie. Ein Kleinbus geht bis zur Höhe von 4m – das hat dann auch einfach was damit zu tun auf welchem Deck man steht (bei so einem hohen Fahrzeug wahrscheinlich bei den LKWs) Aber so lang ihr kein Hochdach habt, müssten doch die PKW Maße passen.. Merkwürdig das DFDS am Telefon sagt, ihr sollt Kleintransporter buchen..
Liebe Grüße und gute Reise!
PS: Du kannst dich ja nochmal melden und erzählen wie ihr das ganze letztlich gemacht habt. Würde mich freuen 🙂
Liebe Anja, ganz lieben Dank für deine schnelle Antwort:-) wir haben jetzt gepackt und fahren heute Nacht einfach mal los. Ich fand die Aussage am Telefon auch merkwürdig, denn wir passen total in die Maße des Pkw (groß). Wir melden uns dann hoffentlich aber schon von der Insel 😀
Liebe Grüße
Viktoria
Hallo Anja,
wirklich gute Seite. Wir wollen dieses Jahr mit unserem Bulli das erste Mal nach Schottland fahren. Danke für die tollen Infos.
Gruß Ralph
Hallo Anja!
Ich bin auch ganz begeistert von Deinem Blogbeitrag! Sieht alles super aus! Eine Frage habe ich noch: wie viele Kilometer seid ihr ca. am Tag gefahren? Wie lief das mit Deinem Kind?
Wir werden im August/September mit unseren beiden Kindern in Schottland sein und ich frage mich gerade, wie viele Kilometer ich uns zumuten kann/möchte.
Hast Du da einen Tipp?
Ich danke Dir!
Janine
Hallo Janine,
vielen Dank! 🙂 Das kommt natürlich ganz auf die Kinder an. Mein Sohn ist da echt unproblematisch. Die ersten Tage – also bis wir dann in Schottland waren – sind wir recht viel gefahren. Anschließend war es dann wirklich unterschiedlich – mal nur eine Stunde, mal 3 Stunden. Aber das tolle an so einem Camper-Urlaub ist ja, dass man super flexibel ist und kurzfristig entscheiden kann, wie lang oder kurz (oder gar nicht) man fährt.
Ich wünsche euch auf jeden Fall einen super tollen Urlaub!
Das ist wirklich eine ganz tolle informative Seite, plane heuer noch so ab 18. September nach Schottland zu fahren, evt. bis Ende Oktober. Mal sehen ob es klappt, danke schon mal für die tollen Infos, sind sehr nützlich.
Erika
Hallo Erika,
vielen lieben Dank!
Viel Spaß euch in Schottland!!
Anja