Zuletzt aktualisiert: Februar 2024
Im Februar waren mein Sohn und ich für drei Tage in Marrakesch. Hier findest du unsere Erfahrungen sowie Infos zu Sehenswürdigkeiten und weitere Tipps für deine Reise mit Kind in diese schöne Stadt.
Marrakesch mit Kind – Ein holpriger Start
Nach Marrakesch fliegt man von Köln aus gerade einmal 4 Stunden. Nach der Landung muss man allerdings noch einmal etwas Zeiteinplanen bis man den Flughafen verlassen kann. Denn zunächst gilt es einen Zettel für die Einreise auszufüllen und dann heißt es warten.. Es werden die Pässe gecheckt und die Zettel, Daten in einen Computer eingegeben und dann erhält man den Einreisestempel. Insgesamt muss du hier einiges an Wartezeit einrechnen. Bei uns hat es über eine Stunde gedauert bis wir den Flughafen verlassen konnten. Das ist eine halbe Ewigkeit, wenn man sich sonst nur sein Handgepäck schnappt und wegstürmt 😉
Vorm Flughafen sollte eigentlich ein Fahrer auf uns warten, der uns zu unserem Riad bringt. Nachdem wir alle Schilder 10 Mal angeschaut haben und auf keinem der Name unseres Riads stand, sind wir auf ein normales Taxi ausgewichen. Da ich keine Lust zum Handeln hatte, habe ich dem etwas (hust) überzogenen 20 Euro Angebot des Fahrers zugestimmt und gebetet, dass er wirklich weiß, wo wir hinmüssen. Als er sich die Adresse anschaute, sah er nämlich nicht besonders überzeugend aus.
Endlich angekommen…
Das Taxi hielt nach relativ kurzer Fahrt an einer kleinen Gasse und der Fahrer bestand darauf, dass er uns zum Eingang vom Riad bringt. Ich dachte erst.. „meine Güte! Wie schwer kann es schon sein, die richtige Hausnummer zu finden!?“ Aber allein hätte ich es garantiert nicht gefunden. Die Hausnummer und dass es sich überhaupt um ein Riad handelt, stand total verblichen über einer kleinen unscheinbaren Tür, die höchstens wie ein Hintereingang aussah.
Die 20 Euro haben sich also doch gelohnt und wir waren super froh als wir endlich da waren.
Wie sich herausstellte hatte unser eigentlicher Fahrer aufgegeben, weil wir so lang nicht aus dem Flughafen heraus kamen und ist wieder gefahren.
Als kleine Entschädigung gab es dafür im Riad einen leckeren marokkanisch Minztee, den wir in den nächsten Tagen noch lieben gelernt haben.
Marrakesch – Sehenswürdigkeiten
Schon im Vorfeld habe ich mir die App MapsMe und die passende Karte auf’s Handy geladen, so dass ich auch ohne Internet immer sehen kann, wo wir gerade sind. So ausgerüstet haben wir uns einfach in das bunte Treiben gestürzt. Wir waren hauptsächlich in der Medina, also dem alten Teil der Stadt unterwegs und haben alle hier genannten Sehenswürdigkeiten bequem zu Fuß erreicht. Hier sind also einige Sehenswürdigkeiten die du in Marrakesch mit Kind besuchen kannst:
Bahia Palast
Zwei Ecken entfernt von unserem Riad liegt der Palais Bahia. Das war also unsere allererste Anlaufstelle. Der Eintritt kostet 10 Dirham – also ca. 1 Euro – und schon ist man mittendrin in 1001 Nacht. Im Innenhof des Palastes stehen Bananenstauden und überall gibt es bunte Mosaike.
Die Souks
Nur ein paar Meter weiter landet man in den Souks – den schmalen Einkaufsgassen. Wenn es vorher schon laut und bunt war, wird es jetzt richtig trubelig. Esel ziehen Karren die engen Gassen entlang, von vorn und hinten fahren Motorroller an uns vorbei und von links und rechts erfahren wir, was es für tolle Sachen zu kaufen gibt. Ich bin eigentlich die ganze Zeit damit beschäftigt, darauf zu achten, dass wir nicht überfahren werden 😀 Aber nach einem anfänglichen Kulturschock gewöhnt man sich irgendwie an das Durcheinander.
Wer Angst hat sich hier zu verlaufen, dem kann ich diese Sorge nehmen. Zumindest wenn man ein GPS fähiges Handy hat und eine Karte wie MapsMe darauf lädt, sollte die Orientierung wirklich kein Problem sein.
Nach 2 Tagen habe ich mich sogar ohne Blick auf die Karte ganz gut zurecht gefunden.
Der Platz Djemaa el Fna
Der Djemaa el Fna ist der große Marktplatz im Zentrum der Stadt. Wir haben in unserem Riad den Tipp bekommen, dass man sich hier mit Affen und Schlangen fotografieren lassen kann. Für Kinder sei das doch ganz toll. Nein, das ist ganz und gar nicht cool! Die Affen an den Leinen taten mir einfach nur leid. Wir haben um dieses „Highlight“ also einen großen Bogen gemacht. Trotzdem stürmten die Händler mit den Affen hier auf uns zu. Zwischendurch wollte irgendwer meinem Sohn auch einfach eine Spielzeug-Schlange in die Hand drücken, aber er weiß zum Glück, dass er da nicht einfach zugreifen soll und hat auch ziemlich zügig gelernt „No!“ zu sagen.
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Moschee Koutoubia
Die Moschee ist nicht weit entfernt vom großen Platz Djemaa el Fna. Hinter der Mosche ist ein toller Garten mit Bänken, Palmen und Orangenbäumen. Ein richtig schöner Ort, an dem wir die ein oder andere Pause gemacht haben.
Der alte Palast – Palais El Badii
Auch hier kostet der Eintritt nur 10 Dirham. Drinnen kann man gemütlich sitzen und sich die Sonne auf die Nase scheinen lassen. Wir haben die Sonnenstrahlen wirklich sehr genossen. Auf den alten Mauern nisten jede Menge Störche, was für Kinder ein echtes Highlight ist. Außerdem hat man einen tollen Ausblick über die Dächer der Stadt.
Marrakesch Museum
Hier kostet der Eintritt 40 oder 50 Dirham (ich bin mir nicht mehr sicher). Innen ist unter anderem eine Ausstellung mit Gemälden und natürlich kann man auch hier die wunderschöne marokkanische Architektur bewundern.
Aufgrund des doch recht hohen Eintrittspreises ist das Museum nur bedingt empfehlenswert. Im Hof vorm Museum kannst du übrigens auch einfach gemütlich sitzen und Minztee schlürfen.
Shoppen in Marrakesch
Da wir nur mit Handgepäck unterwegs waren, stellte sich für uns die Frage nach großen Einkäufen gar nicht. Aber man findet hier wunderschöne Sachen: Schuhe, Teppiche, Schmuck, Gewürze, Geschirr und natürlich jede Menge Tüddelkram.
In Marrakesch kauft man natürlich nicht einfach ein – jeder Kauf ist ein kleines Erlebnis, denn der Preis muss erst ausgehandelt werden.
Mein Tipp zum Shoppen in Marrakesch: Überlege dir vorher genau, was du wirklich kaufen möchtest und wieviel du ausgeben würdest. Von dem vom Händler genannten Preis kannst du dann für dein erstes Angebot erstmal locker die Hälfte abziehen und dann geht das Feilschen los 😉
Köstlichkeiten
Nachdem wir zweimal an einem Bäcker vorbei gegangen sind, ist mir das Wasser im Mund zusammen gelaufen und ich musste etwas kaufen. 2 der leckeren Kuchen-Teilchen sollten 6 Dirham kosten. Ich dachte erst ich hätte mich verhört. Ca. 60 Cent – das kann doch nun wirklich nicht sein!? Auf nochmalige Nachfrage wurde mir dann sogar mit den Fingern vorgerechnet. Und tatsächlich war das der richtige Preis. Das wurde dann unser „Stammbäcker“ und wir haben uns in den nächsten beiden Tagen durch’s Sortiment gefuttert. Total lecker!
Weitere Tipps für Marrakesch mit Kind
- plane am Flughafen Zeit für die Einreise und die damit verbundenen Passkontrollen ein
- gleiches gilt für den Rückflug: Auch wenn du nur mit Handgepäck reist und deinen Boardingpass schon ausgedruckt hast, musst du noch einmal zum Schalter der Fluggesellschaft und dir darauf einen Stempel geben lassen. Danach folgen nochmal einige Kontrolle der Reisepässe, Boardingpässe, und nochmal Reisepässe.. 😛 Wenn ich mich nicht verzählt habe, wurden wir an diversen Stellen insgesamt 7 Mal kontrolliert. Sei also – auch mit Handgepäck – mindestens 2 Stunden vorm Abflug am Flughafen!
- Nutze eine offline Karte für die Stadt – mapsme war für uns super!
- Da ich mit meinem Sohn alleine reise, habe ich vorher das Einverständnis seines Vaters eingeholt und das Dokument natürlich zu den Reiseunterlagen gepackt. Einen Vordruck findest du zum Beispiel hier beim ADAC. Trotz der vielen Kontrollen am Flughafen wollte dieses Dokument übrigens keiner sehen.
- Geld bekommst du in Wechselstuben oder an Automaten (auch mit z.B. Maestro EC-Karte)
- Auch wenn es tagsüber schon recht warm ist, kann es außerhalb des Sommers nachts und morgens noch richtig kalt sein. Deswegen nimm genug warme Klamotten mit – Es empfiehlt sich der berühmte Zwiebellook.
Fazit – Marrakesch mit Kind
Marrakesch ist eine tolle Stadt. Kleiner als erwartet, bunt und ziemlich trubelig. Die Verkäufer waren unaufdringlicher als gedacht – aber ich habe vorher ehrlich gesagt auch mit dem Schlimmsten gerechnet.
Wenn du mit Kindern unterwegs bist, solltest du sie in den vollen Straßen möglichst immer an der Hand haben. Insgesamt waren hier alle sehr kinderfreundlich – Mein Sohn hat definitiv mehr Aufmerksamkeit bekommen als ich. 😀 Wobei diese Aufmerksamkeit – bis auf unsere Erfahrungen auf dem Platz Djemaa el Fna – auch wirklich freundlich war. Die Händler in den Souks haben nicht versucht ihm irgendetwas aufzuschwatzen oder in die Hand zu drücken, so dass ich dann z.B. in Kaufzwang käme. (Mal abgesehen davon funktioniert das bei mir sowieso nicht – auch die Quengelware in heimischen Supermärkten kann meinen Nerven nix anhaben ;))
Ansonsten bleibt nur zu sagen: Genießt eure Zeit in dieser schönen Stadt!
Anja
PS: Hier findest du Infos zu unserem Tagesausflug ins Atlasgebirge.
PPS: Einen Überblick über weitere Städtereisen findest du hier.
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Hallo Anja,
ich plane mit meinen 2 Töchtern nach Marrakesh zu reisen. Wie hieß euer Riad?
LG
Deborah
Hallo Deborah,
sorry, dass ich so lang für meine Antwort gebraucht habe – ich musste wirklich suchen, um den Namen vom Riad wieder zu finden 🙂
Unser Riad hieß „Riad Al Mansoura“. Das war recht günstig und inklusive Frühstück, die Lage war auch gut. Insgesamt würde ich aber sagen, gibt es noch schönere ^^
Liebe Grüße
Anja