Zuletzt aktualisiert: Februar 2024
Die Fahrt über den Splügenpass von der Schweiz nach Italien (oder auch anders herum) ist ein großartiges Erlebnis. In meinem Erfahrungsbericht findest du jede Menge Infos und Tipps für deine Reise.
Den ersten Teil der Tour und 2 schöne Parkplätze auf dem Weg nach Splügen habe ich hier vorgestellt.
..Und weiter geht es mit VW-Bus Paul Richtung Splügenpass
Die Nacht war hervorragend. Wo ich geschlafen habe, kannst du hier lesen.
Ich frühstücke direkt am Ufer des schönen Hinterrhein und spaziere anschließend noch einmal zu der großartigen Hängebrücke. Dann mache ich Paul startklar und weiter geht’s!
Sufnersee und Splügen
Der weitere Verlauf der Strecke ist so schön, dass ich am liebsten alle 3 m anhalten würde. Es geht vorbei am Sufnersee, der so schön blau ist, dass mir keiner glauben wird, dass die Fotos nicht bearbeitet sind. Bevor es den eigentlichen Splügenpass hinauf geht, lege ich noch einen Stopp in Splügen ein. In diesem kleinen Dorf scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Ich laufe ein bisschen durch die Gassen und genieße die Ruhe und den Ausblick.
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Splügenpass – die Schweizer Seite
Direkt am Anfang des Passes, oberhalb von Splügen, ist noch einmal ein großer Parkplatz. Von hier aus kann man den Pass ein Stück zu Fuß nach oben gehen (oder auch komplett). Und diese Gelegenheit sollte man wirklich nutzen, denn die Natur ist unglaublich!
Damit du den Parkplatz besser findest, habe ich hier eine Markierung in Google Maps. erstellt. Den Parkplatz sieht man allerdings nur wenn man auf Satellitenansicht umstellt! Alternativ habe ich auch schon direkt oben auf dem Pass übernachten – dort ist es allerdings immer etwas kühler.
Nach einem kleinen Spaziergang geht es nun aber wirklich den Splügenpass Richtung Italien hoch. Haarnadelkurve reiht sich an Haarnadelkurve und auch hier ist der Ausblick fantastisch. Kurz vorm Erreichen der Grenze gibt es noch die Möglichkeit sich eine 300m lange Galerie anzusehen, die früher als Winterschutz diente.
Und dann bin ich auch schon ganz oben am Gipfel und mache das oligatorische Gipfel-Foto mit der italienischen Flagge. Der Pass ist auf der Schweizer Seite von Splügen bis zur Grenze gerade einmal 9km lang.
Splügenpass – die italienische Seite
Anschließend geht es den Pass auf der italienischen Seite wieder nach unten. Und auch hier ist die Natur einfach wunderschön und ich komme nicht besonders weit bis zur nächsten Pause. Aber die Zeit diese Schönheit zu genießen, sollte man sich auch einfach nehmen!
Die Strecke ist auf der italienischen Seite allerdings etwas anspruchsvoller, denn es gibt den ein oder andern schmalen Tunnel und fast schon fiese Spitzkehren. Mit dem VW Bus ist das allerdings trotzdem kein Problem. Für größere Wohnmobile ist dieser Teil der Strecke allerdings nicht geeignet. (Gespanne sind auf dem Splügenpass sowieso verboten) Von der Grenze bis zum offiziellen Ende des Passes in Chiavenna sind es 29km und man legt dabei immerhin 1800 Höhenmeter zurück!
Splügenpass mit wenig PS nach oben?
Klar mit einem VW T6, T5 und auch T4 ist der Pass auf Grund entsprechender PS kein Problem. Aber wie sieht es bei einem Bulli T2 oder T3 aus?
Da ich die ein oder andere Anfrage zu diesem Thema bekommen habe, habe ich mit Freunden in gemeinsamen Erinnerungen gekramt und ausfindig gemacht, mit welchem Fahrzeug wir vor inzwischen mehr als 15 Jahren über den Splügenpass gefahren sind.
Das war damals (und das gute Stück fährt immer noch) ein VW LT 35 mit ca. 90 PS. Da dieser größer und auch schwerer als ein VW-Bus ist, denke ich, kommt die Gewicht/PS-Relation in etwa hin. Ein Zuckerschlecken war es definitiv nicht (schon gar nicht für’s Auto), aber es ging! Bergauf hat er ordentlich geschnauft und bergab hatten die Bremsen tüchtig zu tun. Insgesamt lief die Kühlung ziemlich heiß. Wir mussten zwischendurch eine lange extra Pause einlegen, weil es schon merkwürdig roch. Also es ist möglich, aber geht ordentlich auf die Bus-Knochen. Wichtig ist vor allem, dass die Bremsen in Top-Zustand sind!
Fazit
Ich bin in den Splügenpass verliebt und deswegen vielleicht nicht ganz objektiv 😉 Ich kann jedem, der es nicht eilig hat nach Italien zu kommen, diesen Weg nur ans Herz legen. Und mit VW-Bus ist ja sowieso der Weg das Ziel…
Die Natur dort ist einfach unglaublich und ich werde schon wieder ganz sentimental, wenn ich nur daran denke.
Tja, und falls du mit deinem VW-Bus diesen Pass auch schon „erklommen“ hast, würde ich mich sehr über einen Kommentar mit deinen Erfahrungen freuen.
Also.. gute Fahrt!
Anja
PS: Auf dem Rückweg bin ich den Splügenpass auf der Schweizer Seite zu Fuß nach oben gelaufen – hier gibt es einen Bericht und die Fotos.
Hallo Anja, mein name is roy und ich bin aus der schweiz. Ich unternehme bestimmt jedes 2te weekend passtouren mit dem Bulli t3 oder der harley.
Den splügenpass bin ich 17 jahre gefahren zum surfen an den comersee.
Das ist einer von wenigen urtümlichen päßen in der schweiz.
Splügenpass, furkapass, tremola und klausen sind die schönsten pässe meines erachtens.
Oft übernachten wir auf pässen oder schluchten in der freiheit.
Mein bulli ist 30 jahre alt und wir gehen mit ihm durch halb europa.
Hey Roy,
vielen Dank für deinen Kommentar 🙂 Die anderen Pässe, die du nennst, muss ich mir wohl auch mal genauer anschauen! 🙂
Klingt toll!
LG Anja
Hallo Anja, wie roy bin ich auch aus der Schweiz und ich bin den Splügenpass auch mehrmals gefahren mit dem Ziel Comersee. ist halt am schnellsten zum Surfen. Der Pass hat es in sich, weil es einer der wenigen Pässe ist, die auch modernere Autos punkto Bremsen an den Anschlag bringen können.
Ich bin sicher, dass auch ein T1 und T2 da runter und hoch kommen, vorausgesetzt die richtige Fahrtechnik wird angewandt. Mein R4 mit vier Leuten und den Surfbrettern hats auch geschafft – beide Wege.
Die wichtigsten Punkte sind:
1. Nie schneller Berg ab fahren, als man Berg auf fahren würde.
2. *Immer* mit den Gängen bremsen, die Fußbremse ist nur der Zusatz
3. Bergauf hochtourig fahren, dann überhitzt nichts
4. sollte Bergauf trotzdem was überhitzen: Anhalten und Motor in leicht erhöhtem Leerlauf laufen lassen, auf keinen Fall abstellen, auf keinen Fall Wasser oder andere Flüssigkeiten über den Motor gießen
5. wenn wassergekühlte Fahrzeuge „sieden“, auf gar keinen Fall versuchen, Kühlwasser nachzufüllen, dass darf man erst machen, wenn der Motor ganz kalt ist (ja, wirklich ganz kalt), ansonsten gibt es schwerste Verbrennungen, denn Wasser und Dampf wird beim Öffnen herausgeschleudert, egal was man macht.
Punkt 3 wird oft falsch gemacht von Leuten, die PS-starke Fahrzeuge haben, denn die meistern die Steigung auch in tiefen Gängen, nur dass eben die Gefahr besteht, dass sie „sieden“. Habe mal am Sustenpass einen deutschen Jaguarfahrer gesehen, der mit einem Jaguar Typ E auf einem Parkplatz stand. Der Wagen hat 270 PS und hat gesotten. Er wollte Wasser über den Motorblock schmeissen …. nein, bitte tu’s nicht, das Auto würde schreien.
roy liegt nicht schlecht mit den schönsten Pässen der Schweiz. Ich würde aber noch Sustenpass und Pragelpass dazu nehemn (Achtung: Pragelpass ist am Wochenende gesperrt für Motorfahrzeuge, aber es gibt einen schönen Zeltplatz bei Vorauen am Klöntalersee.
Gruss Peter
Hey Peter,
lieben Dank für deinen Kommentar und die wertvollen Tipps zur Fahrtechnik! 🙂 Ich glaube, die nehme ich direkt mal in den Beitrag auf, damit es möglichst wenigen Leuten so geht wie dem Jaguar-Fahrer ;P
Liebe Grüße, Anja
Ich bin den splügen pass mit meiner Vespa 125 schon einige Male nach Italien gefahren!! Traumhaft!!!